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ACHTSAMKEIT IM ALLTAG

„Jedesmal, wenn wir uns über unser Leben beklagen, sind wir in einer Gewahrseinslücke. Bei der Übung des Gewahrseins nehmen wir unsere Gedanken und die Verspannung in unserem Körper wahr, lassen alles zu und kehren in den gegenwärtigen Augenblick zurück. Das ist die schwerste Übungspraxis. Es wäre uns viel lieber, diese Szene ganz zu verlassen oder an den vielen kleinen Dingen festzuhalten, die uns beunruhigen. Wenn man sich von seinen egozentrischen Gedanken befreien will, ist es, als würde man durch zähen Sirup gehen: Man bekommt die Füße nur schwer frei und klebt schon bald wieder fest. Wir können uns zwar allmählich befreien, aber wenn wir glauben, es sei einfach, machen wir uns was vor. Immer wenn wir Probleme oder Sorgen haben, sind wir in der Lücke; unsere egozentrischen Emotionen, das, was wir vom Leben haben wollen herrschen vor. Aber unsere momentanen Emotionen sind nicht wichtiger als das Zurückstellen des Stuhls an den Tisch oder das Zurechtlegen des Sitzkissens an den richtigen Ort. Die meisten Emotionen entstehen nicht aus dem unmittelbaren Augenblick, wie wenn man beispielsweise Zeuge ist, wie ein Kind von einem Auto angefahren wird, sondern werden durch unsere egozentrischen Forderungen erzeugt, daß das Leben so sein solle, wie wir es haben wollen.“

Charlotte Joko Beck „Einfach Zen“

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